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Der Völkermord an Sinti und Roma und ihre anhaltende Diskriminierung
Donnerstag, 29. Januar 2015, 19:30
Aufrufe : 834

zigeuner2

Untertitel: Riverisstraße, Trier, Juli 2014

 

Das NS-Regime hatte sich auch die überlieferten rassistischen und sozialen Ressentiments gegen Sinti und Roma zu eigen gemacht und führte die gängige Politik gegen die Minderheit so lange weiter, bis die Ausgrenzung im Völkermord mündete. Auch dieser Genozid wurde so systematisch wie der Judenmord geplant und ausgeführt. Aber er drang erst spät ins Gedächtnis der Nation, weil die Mehrheit der Deutschen lange Zeit einig war, dass das Schicksal der „Zigeuner“ von anderen Intentionen bestimmt gewesen sei. Nicht Rassenhass, sondern Kriminalprävention sei die Absicht der Nationalsozialisten gewesen, und die Leiden hätten Sinti und Roma weniger verspürt als andere Opfer.

 

Die Leiden der verfolgten und deportierten Sinti und Roma waren mit dem Ende des NS-Regimes nicht beendet. Die Diskriminierung dauerte mindestens bis in die 1970er Jahre. Vom Genozid wollten Politiker, Behörden, Gutachter, Mitbürger nichts wissen. Erst spät, für viele zu spät, gaben Gerichte den Klagen von Sinti und Roma auf Entschädigung  statt. Und noch viel später sind sie in die Gedenkkultur der Nachgeborenen aufgenommen worden. Aber des Unrechts, das der Minderheit geschehen ist, sind wir uns immer noch nicht genügend bewusst, das lehren die anhaltenden Vorurteile und die Ängste der Mehrheit gegenüber Sinti und Roma in der Gegenwart.

 

 

Referent: Prof. Wolfgang Benz, TU Berlin, Zentrum für AntisemitismusforschungDas NS-Regime hatte sich auch die überlieferten rassistischen und sozialen Ressentiments gegen Sinti und Roma zu eigen gemacht und führte die gängige Politik gegen die Minderheit so lange weiter, bis die Ausgrenzung im Völkermord mündete. Auch dieser Genozid wurde so systematisch wie der Judenmord geplant und ausgeführt. Aber er drang erst spät ins Gedächtnis der Nation, weil die Mehrheit der Deutschen lange Zeit einig war, dass das Schicksal der „Zigeuner“ von anderen Intentionen bestimmt gewesen sei. Nicht Rassenhass, sondern Kriminalprävention sei die Absicht der Nationalsozialisten gewesen, und die Leiden hätten Sinti und Roma weniger verspürt als andere Opfer.

 

Die Leiden der verfolgten und deportierten Sinti und Roma waren mit dem Ende des NS-Regimes nicht beendet. Die Diskriminierung dauerte mindestens bis in die 1970er Jahre. Vom Genozid wollten Politiker, Behörden, Gutachter, Mitbürger nichts wissen. Erst spät, für viele zu spät, gaben Gerichte den Klagen von Sinti und Roma auf Entschädigung  statt. Und noch viel später sind sie in die Gedenkkultur der Nachgeborenen aufgenommen worden. Aber des Unrechts, das der Minderheit geschehen ist, sind wir uns immer noch nicht genügend bewusst, das lehren die anhaltenden Vorurteile und die Ängste der Mehrheit gegenüber Sinti und Roma in der Gegenwart.

 

Referent: Prof. Wolfgang Benz, TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung

 

Informationen zur gesamten Veranstaltung am 27. Januar hier.

Veranstaltungsort* Volkshochschule Trier, Domfreihof 1b, Raum 5
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